Pflegegrad bei Demenz – alles, was Sie dazu wissen sollten

Personen, die an Demenz erkrankt sind, sind häufig auf Hilfe angewiesen. Dabei kann es sich sowohl um die richtige Pflege handeln, als auch um eine finanzielle Unterstützung. Um diese zu erhalten, ist es erst einmal nötig, einen Pflegegrad zu beantragen. Mit den unterschiedlichen Pflegegraden erhalten Sie oder Ihre Angehörigen den Anspruch auf bestimmte Leistungen. Grundsätzlich gilt: Je höher der Grad der Pflegebedürftigkeit, desto mehr Unterstützung steht der pflegebedürftigen Person zu. Was genau es bei den Pflegegraden bei Demenz zu beachten gibt, welche Leistungen Sie erwarten können und auch wie Sie durch marta Unterstützung erhalten, erfahren Sie hier.

Inhaltsverzeichnis

1. Welche Pflegegrade gibt es?
1.1. Pflegegrad beantragen & Begutachtung 
2. Welcher Pflegegrad bei Demenz?
2.1. Welcher Pflegegrad bei leichter Demenz? 
2.2. Welcher Pflegegrad bei mittelschwerer Demenz? 
2.3. Welcher Pflegegrad bei schwerer Demenz? 
2.4. Vaskuläre Demenz – Pflegegrad 
3. Was steht Ihnen je nach Ihrem Pflegegrad bei Demenz zu?
4. Unterstützung durch marta
4.1. Ihre Vorteile bei marta 
4.2. Leistungen 
Lesezeit: 3 Minuten

Welche Pflegegrade gibt es?

"Welche Pflegestufe hat jemand bei Demenz?" ist grundsätzlich die falsche Frage, da es die sogenannten Pflegestufen gar nicht mehr gibt. Seit 2017 gibt es stattdessen die Pflegegrade 1 bis 5, die geistige Erkrankungen mehr berücksichtigen als die davor genutzten Pflegestufen. Die Grade sind wie folgt festgelegt:

Pflegegrad beantragen & Begutachtung

Einen Pflegegrad kann man nicht durch eine Selbstbeurteilung erhalten, sondern nur durch eine ausführliche Begutachtung durch den Medizinischen Dienst. Um die Begutachtung und somit den Pflegegrad bei Demenz zu beantragen, rufen Sie entweder bei der zuständigen Pflegekasse an oder schreiben einen kurzen Brief, in dem Sie Ihr Anliegen erklären. Im Anschluss daran erhalten Sie von Ihrer Pflegekasse ein Formular, welches Sie für sich oder Ihre pflegebedürftigen Angehörigen ausfüllen und unterschreiben. Wurde Ihr unterschriebener Antrag eingereicht, meldet sich als Nächstes ein Gutachter vom Medizinischen Dienst und Sie vereinbaren einen Termin für die Pflegebegutachtung. Am festgelegten Tag kommen Pflegefachkräfte des Medizinischen Dienstes zu Ihren pflegebedürftigen Angehörigen nach Hause, die Ihnen Fragen stellen und einordnen, wie selbstständig die jeweilige Person ist. In den meisten Fällen erhalten Sie anschließend innerhalb von 3 bis 4 Wochen die Entscheidung zu Ihrem Pflegegrad bei Demenz.

Welchen Pflegegrad bei Demenz?

Das Wichtigste vorab: Personen mit Demenz stehen keine bestimmten Pflegegrade zu. Man kann zwar davon ausgehen, dass man bei Demenz einen Pflegegrad erhält, aber die Beurteilung und Einteilung laufen genauso ab, wie bei allen anderen pflegebedürftigen Menschen. Alle Pflegegrade sind bei Demenz möglich und welchen Grad man letztlich erhält, hängt davon ab, wie fortgeschritten die Erkrankung ist und welche Hürden sie im Alltag aufstellt. Da sich das Krankheitsbild mit der Zeit stark verändern kann und es auch möglich ist, dass die Erkrankung schnell voranschreitet, kann sich natürlich auch der Pflegegrad bei Demenz mit der Zeit ändern. Sind Sie der Meinung, dass Ihr momentaner Pflegegrad nicht mehr passt, dann können Sie ihn erhöhen lassen. Auch dafür stellen Sie einen Antrag bei Ihrer Pflegekasse und erhalten eine Begutachtung durch den Medizinischen Dienst.

Übrigens: Bei der Erhöhung des Pflegegrades bei Demenz können auch Grade übersprungen werden. So kann zum Beispiel eine Person mit Pflegegrad 2, bei der sich die Krankheit in den letzten Monaten oder Jahren sehr rasant entwickelt hat, sofort den Pflegegrad 4 beantragen. Es gibt hier keine Einschränkungen, wie schnell nach der vorherigen Begutachtung die Erhöhung stattfinden kann, da sich zum Beispiel im Falle eines Schlaganfalls die gesundheitlichen Voraussetzungen innerhalb von Stunden stark verändern können.

Welcher Pflegegrad bei leichter Demenz?

Handelt es sich um eine leichte Demenz, also Demenz im Frühstadium, ist Pflegegrad 2 besonders häufig. Die Betroffenen erfahren eine erhebliche Beeinträchtigung Ihrer Selbstständigkeit und benötigen in vielen Bereichen Hilfe. Aber auch Pflegegrad 1 ist bei Demenz im frühen Stadium möglich, wenn die betroffene Person noch größtenteils allein zurechtkommt und nur gelegentlich Hilfe braucht. Welcher Grad am ehesten zutrifft, wird im Rahmen der Pflegebegutachtung entschieden.

Welcher Pflegegrad bei mittelschwerer Demenz?

Bei mittelschwerer Demenz sind Pflegegrad 3 und 4 möglich. Grad 3 ist hier wohl am häufigsten, da Grad 4 auch bei einer schweren Demenz zutreffen kann. Menschen mit einer mittelschweren Demenz kommen im Alltag kaum noch ohne Unterstützung zurecht. Oft benötigen sie Hilfe beim Ankleiden und auch beim Aufrechterhalten der Körperhygiene. Der Gedächtnisverlust nimmt weiter zu und es kommt zu Problemen bei der zeitlichen und örtlichen Orientierung – also einer schweren bis sehr schweren Beeinträchtigung der Selbstständigkeit.

Welcher Pflegegrad bei schwerer Demenz?

Bei schwerer Demenz sind Pflegegrad 4 und 5 möglich. In diesem Stadium reduziert sich das Sprachvermögen der Betroffenen oft auf wenige Worte oder kann sogar ganz verloren gehen. Auch beim Kauen und Schlucken von Nahrung und beim Atmen kann es zu Schwierigkeiten kommen. Es kommt zu einem Verlust der Kontrolle über die Blase und den Darm und auch Versteifungen von Gliedmaßen und Krampfanfälle können auftreten. Es handelt sich hier also um die schwerste Beeinträchtigung der Selbstständigkeit und häufig gehen besondere Anforderungen an die pflegerische Versorgung damit einher. Menschen mit schwerer Demenz müssen rund um die Uhr betreut werden. Mit der 24-Stunden-Pflege durch die Betreuungskräfte, die Sie über die marta Plattform finden, sind Ihre Lieben nie allein und müssen nicht in ein Heim umziehen – denn die Betreuung findet komplett im eigenen Zuhause statt.

Vaskuläre Demenz – Pflegegrad

Demenz ist eine Erkrankung, die verschiedene Ursachen haben kann. Die vaskuläre Demenz entsteht durch eine gestörte Durchblutung des Gehirns, wodurch Nervenzellen beschädigt werden oder absterben. Das hat eine kognitive Beeinträchtigung zur Folge, die sich durch Gedächtnisverlust und andere Symptome äußert. Die Krankheit tritt am häufigsten bei Männern ab dem 70. Lebensjahr auf, aber auch Frauen und jüngere Personen können betroffen sein. Sie ist nach Alzheimer die zweithäufigste Form der Demenz. Besonderheiten bei der Einstufung in die Pflegegrade bei vaskulärer Demenz gibt es, wie auch bei Alzheimer, nicht.

Was steht Ihnen je nach Ihrem Pflegegrad bei Demenz zu?

Die Leistungen, die Sie erhalten – ob pflegerisch oder finanziell – richten sich nicht nach dem Stadium der Erkrankung, sondern nach dem Pflegegrad. Je höher der Grad der Pflegebedürftigkeit, desto mehr steht Ihnen zu. Wie viel Geld und welche sonstigen Leistungen Sie durch Ihren Pflegegrad bei Demenz 2023 erwarten können, erfahren Sie hier. Zudem haben Sie immer die Möglichkeit, die 24-Stunden-Betreuung über marta in Anspruch zu nehmen, welche durchschnittlich weniger kostet als die Betreuung in einem Pflegeheim und Ihnen gleichzeitig den Vorteil bietet, dass Sie Ihre gewohnte Umgebung nicht verlassen müssen. Das bedeutet weniger Stress und vermeidet gleichzeitig das erhöhte Unfallrisiko, das durch den Umzug in eine neue Umgebung entstehen kann.

Pflegegrad 1

Personen mit dem Pflegegrad 1 haben Anspruch auf eine umfangreiche Pflegeberatung, welche halbjährlich durch eine Pflegefachkraft im eigenen Zuhause durchgeführt wird. Die Betreuungs- und Entlastungsleistungen betragen bei diesem Grad der Pflegebedürftigkeit 125 € pro Monat und Sie erhalten monatlich 40 € für zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel wie Desinfektionsmittel und Einweghandschuhe. Für den Hausnotruf stehen Ihnen 25,50 € im Monat zu und Sie können einen einmaligen Zuschuss von 4.000 € für die Wohnraumanpassung erhalten. Dieses Geld kann zum Beispiel für einen Treppenlift genutzt werden. Leben Sie in einer Wohngruppe, erhalten Sie zudem 214 € Wohngruppenzuschuss im Monat.

Pflegegrad 2

Sie haben Pflegegrad 2 mit Demenz – wie viel Geld steht Ihnen zu? Zunächst einmal erhalten Sie monatlich 316 € Pflegegeld. Für welche Leistungen dieses Geld genutzt wird, können Sie selbst frei entscheiden. Zudem erhalten Sie pro Monat 724 € für Pflegesachleistungen und 689 € für die Tages- und Nachtpflege. Für die Kurzzeitpflege stehen Ihnen jährlich 1.774 € zu und für die Verhinderungspflege 1.612 €. Die vollstationäre Pflege wird mit 770 € im Monat bezuschusst. Für die Betreuungs- und Entlastungsleistungen, die Pflegehilfsmittel zum Verbrauch, den Hausnotruf und die Wohnraumanpassung stehen Ihnen die gleichen Summen zu wie beim Pflegegrad 1 und auch der Wohngruppenzuschuss von 214 € im Monat kann genutzt werden.

Pflegegrad 3

Beim Pflegegrad 3 bei Demenz werden mehr pflegerische Leistungen benötigt und Sie erhalten dementsprechend auch mehr Geld. Das monatliche Pflegegeld erhöht sich auf 545 € und die Pflegesachleistungen auf 1.363 €. Für die Tages- und Nachtpflege erhalten Sie bei Pflegegrad 3 1.298 € im Monat und für die vollstationäre Pflege 1.262 €. Alle weiteren Leistungen, auf die Sie auch bei Pflegegrad 2 Anspruch haben, erhalten Sie natürlich auch bei Grad 3. Die Höhe dieser Leistungen bleibt gleich.

Pflegegrad 4

Der Pflegegrad 4 bei Demenz bedeutet die schwerste Einschränkung in der Selbstständigkeit und geht mit einem erhöhten Bedarf an pflegerischen Leistungen einher. Deshalb erhöht sich das Pflegegeld auf 728 € und die Pflegesachleistungen auf 1.693 €. Bei diesem Grad der Pflegebedürftigkeit stehen Ihnen zudem 1.612 € pro Monat für die Tages- und Nachtpflege und 1.775 € für die vollstationäre Pflege zu. Die sonstigen Leistungen erhalten Sie weiterhin in der gleichen Höhe wie bei den Pflegegraden 2 und 3.

Pflegegrad 5

Personen mit Demenz und Pflegegrad 5 erhalten ein monatliches Pflegegeld von 901 €. Die Pflegesachleistungen erhöhen sich auf 2.095 € und der Zuschuss für die Tages- und Nachtpflege auf 1.995 €. Für die vollstationäre Pflege erhalten Personen mit diesem Pflegegrad 2.005 € im Monat. Zudem erhalten Sie natürlich alle anderen Leistungen, auf die Sie auch bei den anderen Graden Anspruch haben. Die Höhe dieser Leistungen bleibt auch beim Pflegegrad 5 gleich. Allgemein erhalten Personen mit diesem Grad der Pflegebedürftigkeit die höchsten Beträge, da zusätzlich besondere Anforderungen an die pflegerische Versorgung bestehen, welche teils hohe Kosten mit sich bringen.

Übrigens: Einige Leistungen für die Pflegegrade bei Demenz wurden 2022 erhöht. Darunter fallen zum Beispiel die Pflegesachleistungen. Personen mit Pflegegrad bei Demenz standen 2021 noch weniger Mittel zur Verfügung, aber die Pflegereform sah es vor, dass Pflegebedürftige, die Zuhause betreut werden, eine stärkere finanzielle Entlastung spüren sollen. Für 2024 und 2025 sind weitere Erhöhungen geplant.

100% kostenlos & unverbindlich

Jetzt kostenlos Verfügbarkeit prüfen!

Herz icon

Schneller & einfacher geht es nicht
Wir kennen Ihre Situation aus unseren eigenen Familien. Und tun deshalb jeden Tag alles dafür, die Suche für Sie einfach zu machen.

User icon

Vergleichen & sparen
Transparent Betreuungskraftprofile vergleichen und dadurch immer Betreuung zum fairen Preis finden.

Telefon icon

Mit gutem Gefühl entscheiden
Bei marta können Sie Betreuungskräfte immer vorab und kostenlos per Telefon / Videoanruf kennenlernen.

Unterstützung durch marta

Unabhängig von Ihrem Pflegegrad bei Demenz können Sie wertvolle Unterstützung durch marta erhalten. Über die marta Plattform finden Sie geprüfte Betreuungskräfte, die Ihre Lieben im Rahmen der 24-Stunden-Betreuung tatkräftig unterstützen und auch sozial betreuen. Die Betreuung findet ausschließlich im eigenen Zuhause statt, sodass ein Umzug ins Heim nicht nötig ist. Sie können ganz einfach auf unsere Webseite oder über die praktische marta App nach der passenden Pflegekraft suchen. Die vollumfänglichen Profile zeigen Ihnen genau, über welche Erfahrung die jeweilige Betreuungskraft verfügt und wie gut ihre Deutschkenntnisse sind.

Ihre Vorteile bei marta

Da viele Menschen sich etwas unwohl damit fühlen, eine komplett fremde Person ins eigene Zuhause zu lassen, haben Sie die Möglichkeit, die ausgewählte Betreuungskraft für Ihre Angehörigen vorab per Telefon oder auch per Videoanruf kennenzulernen – und das natürlich kostenlos. So können Sie womöglich vorhandene Bedenken und Sorgen aus dem Weg räumen und guten Gewissens eine informierte Entscheidung treffen.

In welchen Bereichen die Betreuungskraft Ihre pflegebedürftigen Angehörigen unterstützt, können Sie ganz individuell gemeinsam abklären. So erhalten Sie oder Ihre Lieben genau die Pflege, die Sie benötigen. Welcher Pflegegrad vorliegt, spielt dabei keine Rolle und viele unserer Betreuungskräfte sind auf den Umgang mit Demenzkranken spezialisiert. Besonders bei Demenz ist eine 24-Stunden-Betreuung von Vorteil, da immer jemand vor Ort ist, der in Notfällen handeln kann. Das stellt eine enorme mentale Entlastung für die Betroffenen und ihre Angehörigen dar. Es ist jedoch wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass es sich nicht um nach deutschem Recht qualifizierte Pflegekräfte handelt und die medizinische Versorgung somit weiterhin von einem Pflegedienst übernommen werden muss.

Wir von marta wissen, dass es manchmal schnell gehen muss. In manchen Situationen ist es schlichtweg nicht möglich, Wochen oder gar Monate auf die passende Pflege zu warten. Zum Beispiel kann sich der gesundheitliche Zustand auch bei Demenz nach einem Schlaganfall drastisch und schlagartig verschlimmern. Deshalb können unsere Betreuungskräfte schon in 3 bis 5 Tagen bei Ihnen sein und starten.

Leistungen

Die Leistungen, die von den selbstständigen Betreuungskräften geboten werden, sind vollkommen unabhängig von dem Pflegegrad bei Demenz. Sie klären vorab in einem Gespräch, welche Dienstleistungen für Ihre Angehörigen relevant sind und wie Ihre Erwartungen aussehen. Grundsätzlich können Ihre Lieben in den folgenden Bereichen Unterstützung erhalten: