Was ist Demenz?

Von Demenz hat wahrscheinlich jede:r schon mal gehört und viele von uns kennen mindestens eine Person, die von der Erkrankung betroffen ist. Aber was genau ist Demenz eigentlich? Das Wort Demenz stammt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt "ohne Geist" oder "weg vom Geist". Laut Definition handelt es sich um ein neurologisches Krankheitsbild, welches vor allem durch den fortschreitenden Verlust der kognitiven Fähigkeiten gekennzeichnet ist. Eine Demenzerkrankung kann viele verschiedene Auslöser haben und auch der Verlauf ist individuell. Welche Demenzarten es gibt und wie sich diese voneinander unterscheiden, wie die unterschiedlichen Demenzstufen aussehen und alle weiteren, wichtigen Informationen zu der Erkrankung, finden Sie hier. Denn die Frage "Was ist Demenz?" lässt sich durch eine einfache Definition nicht ausreichend beantworten.

Inhaltsverzeichnis

1. Demenzformen – Was ist Demenz und welche Arten gibt es?
1.1. Was ist primäre Demenz?
1.2. Was ist neurodegenerative Demenz? 
1.3. Was ist vaskuläre Demenz?
1.4. Was ist sekundäre Demenz? 
2. Stadien der Demenz
3. Wie schnell entwickelt sich die Erkrankung?
4. Auslöser von Demenz 
5. Symptome von Demenz 
6. Was beschleunigt Demenz?
7. Was beugt Demenz vor? 
8. Behandlung & Therapie von Demenz 
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Demenzformen – Was ist Demenz und welche Arten gibt es?

Spricht man von Demenz, können damit unterschiedliche Arten gemeint sein. Grundsätzlich gibt es zwei Formen: die primäre und sekundäre Demenz. Bei der primären Demenz unterscheidet man weiterhin zwischen neurodegenerativer und vaskulärer Demenz, welche wiederum in Unterkategorien eingeteilt werden. Bei der sekundären Form differenziert man hauptsächlich zwischen den jeweiligen Auslösern. Wie Sie bereits sehen, sind Demenzerkrankungen weitaus komplexer, als es häufig angenommen wird. Was alle Arten gemeinsam haben, ist die Abnahme der geistigen Leistungsfähigkeit. Menschen mit Demenz verlieren mit der Zeit ihre kognitiven Fähigkeiten und auch körperliche Probleme können auftreten. Im folgenden Teil gehen wir auf die verschiedenen Formen der Erkrankung ein, um die Frage "Was ist Demenz?" genauer beantworten zu können.

Was ist primäre Demenz?

Hat eine Person eine primäre Demenz, liegt die Ursache für die Erkrankung in ihrem Gehirn. Äußere Einflussfaktoren, Erkrankungen oder Medikamente können keine Auslöser für diese Form von Demenz sein. Es gibt sechs verschiedene Arten der primären Demenz, die entweder als neurodegenerativ oder vaskulär bezeichnet werden. Auch die Alzheimer-Krankheit gehört dazu. Die typische Frage "Was ist der Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz?" ist also nicht sinnvoll und auch die Frage "Was ist schlimmer – Alzheimer oder Demenz?" kann nicht wirklich beantwortet werden, da die Alzheimer-Krankheit selbst eine Form von Demenz ist. Jedoch gibt es zwischen den Formen gewisse Unterschiede.

Was ist neurodegenerative Demenz?

Bei einer neurodegenerativen Demenz gehen die Nervenzellen im Gehirn allmählich verloren. Man unterscheidet hier zwischen vier verschiedenen Arten:

Was ist vaskuläre Demenz?

Eine vaskuläre Demenz bezeichnet eine neurologische Erkrankung, bei der die Nervenzellen durch eine gestörte Durchblutung im Gehirn beschädigt werden oder absterben. Es gibt zwei verschiedene Arten:

Was ist sekundäre Demenz?

Eine allgemeingültige Definition für die sekundäre Demenz gibt es nicht. Sie unterscheidet sich von den primären Formen aber grundsätzlich dadurch, dass sie als Folge einer anderen Grunderkrankung oder durch äußere Einflüsse auftritt. Verschiedene Krankheiten oder Gewohnheiten können zu einer eingeschränkten Hirnleistung führen. Einige häufige Ursachen sind die Folgenden:

In vielen Fällen sind die Grunderkrankungen behandelbar oder sogar heilbar, wodurch sich auch die Demenzsymptome zurückbilden können. Eine frühzeitige Diagnose ist ausschlaggebend für den Erfolg der Behandlung.

Übrigens: Obwohl bei vielen Demenzarten mehr Männer als Frauen betroffen sind, leiden etwa doppelt so viele Frauen an Demenz wie Männer. Das liegt daran, dass Alzheimer, der etwa 65 % aller Demenzfälle ausmacht, deutlich häufiger bei Frauen vorkommt. Der Grund dafür könnte laut der Forschung die Mutation des C3-Proteins sein. Bei weiblichen Personen kommt es nach der Menopause zu einer deutlichen Senkung des Östrogenspiegels, was als Ursache für diese Mutation betrachtet wird.

Stadien der Demenz

Was ist eine leichte Demenz? Und was ist eine mittelschwere Demenz? Um diese Fragen zu beantworten, wird die Demenzerkrankung in sieben Stadien eingeteilt. Die Demenzstufen sehen dabei wie folgt aus:

Wie schnell entwickelt sich die Erkrankung?

Beim Betrachten der einzelnen Stadien fragen sich vermutlich viele Personen: Wie schnell schreitet Demenz voran und wie lange lebt man mit Demenz? Solche Fragen lassen sich, wie die Frage, was eine Demenz ist, nicht pauschal beantworten, da der Verlauf sehr individuell sein kann. Meistens entwickelt sich die Krankheit innerhalb von drei bis zehn Jahren nach der Demenzdiagnose bis zum Stadium 7. In manchen Fällen kann es auch schneller gehen, aber auch ein langsamerer Verlauf ist möglich. Eine grobe Einschätzung der Lebenserwartung bei Demenz nach der Diagnose liegt bei eineinhalb bis zwölf Jahren. Allgemein zeigen die großen Unterschiede der verschiedenen Stadien, dass es gar nicht so einfach ist, zu sagen, was eine Demenz ist und wie sie sich äußert. Auch innerhalb der Stufen gibt es bei den Betroffenen immer wieder Unterschiede.

Übrigens: Mit der 24-Stunden-Betreuung durch eine der Betreuungskräfte, die Sie über die marta Plattform finden, ist immer jemand vor Ort. Außerdem muss die betroffene Person nicht in ein Heim umziehen, denn die Betreuung findet im eigenen Zuhause statt. Dadurch wird das erhöhte Risiko für Unfälle vermieden, das durch eine neue, ungewohnte Umgebung entstehen kann. Bei marta finden Sie die passende Betreuungskraft – unabhängig davon, in welchem Stadium der Erkrankung sich die betroffene Person befindet.

Auslöser von Demenz

Die Auslöser von Demenz können unterschiedliche Ursachen haben.

Wenn man sich mit der Frage beschäftigt, was eine Demenz ist, stellt man sich automatisch auch die Frage nach den Auslösern. Die Ursachen für eine Demenz sind vielfältig und noch nicht vollständig erforscht. Bei Alzheimer kommen als Auslöser eine Reihe von Veränderungen im Gehirn infrage, wie ein Rückgang der Hirnmasse, Eiweißablagerungen und eine Verminderung von Acetylcholin. Auch genetische Faktoren können eine Rolle spielen, sind aber laut momentanem Forschungsstand vermutlich kein häufiger Auslöser. Zudem können schwere Kopfverletzungen eine Ursache sein. Warum diese Dinge Demenz auslösen, konnte noch nicht geklärt werden und es wird nach weiteren Risikofaktoren gesucht.

Bei einer vaskulären Demenz, die durch eine gestörte Durchblutung im Gehirn verursacht wird, gelten Faktoren, die allgemein das Risiko von Gefäßerkrankungen erhöhen, als Hauptursache. Das können Erkrankungen wie Diabetes mellitus und Herzerkrankungen sein, aber auch Bluthochdruck und Rauchen können verantwortlich sein. Oft sind es auch mehrere dieser Faktoren, deren Zusammenspiel die Krankheit auslöst.

Symptome von Demenz

Die Symptome einer Demenz sind vielfältig. Deshalb würde man vermutlich auf die Frage "Was ist Demenz?" von jeder betroffenen Person eine andere Antwort erhalten. Zu den häufigsten Symptomen zählen:

Bei einer sekundären Demenz können die Symptome durch die richtige Behandlung und Therapie nachlassen und im besten Fall sogar ganz verschwinden.

Was beschleunigt Demenz?

Zuvor haben wir die Frage, was eine Demenz ist, so weit wie möglich geklärt. Natürlich möchte man das Voranschreiten der Krankheit möglichst lange hinauszögern. Also stellen sich viele Demenzkranke die Frage "Was fördert Demenz?", damit diese Faktoren vermieden werden können. Grundsätzlich können Diabetes und Bluthochdruck für einen schnelleren Verlauf verantwortlich sein. Auch Übergewicht (dazu zählt auch vergangenes Übergewicht) ist ein Risikofaktor. Weitere Faktoren, die die Entwicklung der Krankheit negativ beeinflussen können, sind Nikotin, Depressionen, geistige und körperliche Inaktivität und sogar Feinstaub. Viele dieser Faktoren lassen sich natürlich nicht vermeiden. Trotzdem kann es sich zum Beispiel lohnen, auf das Rauchen zu verzichten, täglich Spazieren zu gehen und Aktivitäten wie Puzzeln und das Spielen von Brettspielen in den Alltag zu integrieren.

Die 24-Stunden-Betreuungskräfte, die Sie auf der marta Plattform finden, kümmern sich gerne auch um die soziale Betreuung bei Demenz. Sie können Aktivitäten gemeinsam durchführen, was für mehr Spaß und Abwechslung im Alltag sorgt.

Was beugt Demenz vor?

Wir wissen, was eine Demenz ist. Also wie beugen wir ihr nun vor? Leider ist es nicht möglich, einer Demenz vollständig vorzubeugen. Auch bei Menschen ohne jegliche Vorerkrankungen, die ein gesundes und aktives Leben führen, kann eine Demenz auftreten. Jedoch ist es natürlich trotzdem förderlich, gewisse Gewohnheiten wie das Rauchen und einen hohen Alkoholkonsum zu vermeiden. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und kognitives Training schaffen eine gute Grundlage, um einer Demenz und vielen anderen Erkrankungen so gut wie möglich vorzubeugen. Eine Garantie, dass man gesund bleibt, gibt es aber leider nicht.

Behandlung & Therapie von Demenz

Bei einer sekundären Demenz ist es durch die richtige Therapie teilweise möglich, Symptome abzuschwächen oder gar zu beseitigen. Dabei kommt es immer auf den jeweiligen Auslöser an. Die Behandlung erfolgt meist durch Medikamente und in enger Absprache mit einem fachkundigen Arzt.

Bei einer primären Demenz ist es grundsätzlich das Ziel der Behandlung, mithilfe von Medikamenten das Voranschreiten der Erkrankung hinauszuzögern. Auch manche Symptome, wie Wahnvorstellungen, die bei den Betroffenen oft Panik auslösen, kann man mit den richtigen Medikamenten potenziell in den Griff bekommen. Die Vorgehensweise bei der Behandlung und die Zusammenstellung der Medikamente wird mit einem Arzt abgeklärt und zielt darauf ab, eine möglichst hohe Lebensqualität für die Betroffenen zu gewährleisten.