Der Umgang mit Demenz erfordert mehr als nur medizinisches Wissen – er verlangt nach viel Einfühlsamkeit und Geduld. Denn inmitten des alltäglichen Lebens werden durch die Demenzerkrankung banale Handlungen oft zu riesigen Herausforderungen. Eine durchdachte Herangehensweise ist nun erforderlich, um den vielfältigen Bedürfnissen der Betroffenen und ihrer Pflegenden gerecht zu werden. So stellt sich unweigerlich die Frage: Demenz - was tun als Angehöriger? Im Alltag von Menschen mit Demenz ergeben sich automatisch eine Vielzahl von Herausforderungen. Routinen, die einst selbstverständlich schienen, werden zu komplexen Aufgaben. Hierbei sind Geduld und Flexibilität gefragt, um den Alltag so reibungslos wie möglich zu gestalten und die Lebensqualität zu erhalten.
Die Kommunikation spielt dabei eine entscheidende Rolle. Da die Fähigkeiten zur verbalen Kommunikation im Verlauf der Krankheit nachlassen können, ist es wichtig, alternative Kommunikationswege zu finden. Dies umfasst einfache Sprache, nonverbale Signale und die Beachtung emotionaler Ausdrucksformen. Hierbei kann vor allem aggressives Verhalten eine Herausforderung im Umgang mit Demenz darstellen. Frustration und unerfüllte Bedürfnissen können von Demenzkranken oft nicht mehr verbal geäußert oder emotional verarbeitet werden und äußern sich daher in körperlicher Aggression. Eine adäquate Reaktion hierauf erfordert Verständnis für die individuellen Auslöser und die routinierte Anwendung von deeskalierenden Maßnahmen im Umgang mit dementen Menschen. Diese und viele weitere Aspekte, die Sie im Umgang mit Demenz beachten sollten, werden wir nun im Detail besprechen.
Zuerst erscheint es uns sinnvoll, dass wir uns in die Welt eines Demenzkranken hineinversetzen, um ein umfassenderes Verständnis zu entwickeln. Das ist natürlich fast unmöglich, aber mit folgender Sichtweise entsteht vielleicht wenigstens eine kleine Ahnung: Die Demenzerkrankung sorgt dafür, dass der Alltag zu einem Labyrinth aus Erinnerungen wird, in dem sich die Realität für Betroffene oft in einem dichten Nebel verliert. Es ist also die Aufgabe der Pflegenden, die betroffene Person durch diesen Nebel zu leiten. Das erfordert im Umgang mit demenzkranken Menschen natürlich höchstes Einfühlungsvermögen, viel Geduld und Verständnis. Hier sind zehn wichtige Grundregeln und alltagstaugliche Tipps für den adäquaten Umgang mit Demenz:
Bei der Interaktion mit Demenzkranken ist es wichtig, bestimmte Verhaltensweisen zu vermeiden, um ihre Würde zu wahren und sie nicht zu verunsichern. So sollten Sie beispielsweise auf übermäßige Korrekturen und Kritik verzichten. Ständig auf Fehler hinzuweisen kann neben dem Sinken des Selbstwertgefühls auch zu Frustration, Aggression bzw. Verwirrung führen und löst nur unnötige Konfrontationen aus. Eine Überforderung kann ebenso zu Reibungen führen, die sich leicht vermeiden lassen. Muten Sie Ihren Angehörigen oder der zu betreuenden Person keine komplexen Entscheidungen zu, sondern bieten Sie lieber klare und begrenzte Optionen an. Zusätzlich benötigen Demenzkranke ausreichend Zeit für Antworten und Aktivitäten. Auch wenn Sie es eilig haben: zu hetzen oder unter Druck zu setzen, wird Sie im Endeffekt nur noch mehr Zeit kosten.
Wobei wir direkt auch bei einem generellen Aspekt im Umgang mit Demenz wären: Ignorieren Sie nicht die emotionalen Bedürfnisse der Person – auch, wenn diese im betreffenden Moment für Sie nicht komplett nachvollziehbar erscheinen. Achten Sie insbesondere auf Anzeichen von Angst, Traurigkeit oder Frustration und versuchen Sie, einfühlsam darauf zu reagieren. Auf diese Weise verhindern Sie auch zunehmende Isolation. Das ist wichtig, denn soziale Interaktionen erhalten die Lebensqualität von Menschen mit Demenz ungemein.
Im alltäglichen Umgang mit Demenz-Patient:innen hat es sich bewährt, laute Geräusche zu meiden, da diese auf Demenzkranke oft angsteinflößend oder beunruhigend wirken. Auch übermäßige Reize wie grelles, flackerndes Licht verwirren meist und sorgen für Konfrontationen. Gleiches gilt für physische Restriktionen. Beschränken Sie Ihre Angehörigen oder die zu pflegende Person also so wenig wie möglich in ihrer Selbstständigkeit – es sei denn, es ist aus Sicherheitsgründen unbedingt notwendig. Das Gefühl übermäßiger Kontrolle kann das Wohlbefinden stark beeinträchtigen.
Das clevere Gestalten des häuslichen Umfelds für Menschen mit Demenz ist von zentraler Bedeutung, um deren Sicherheit zu gewährleisten. Hierbei geht es nicht nur darum, Stürze und Unfälle zu verhindern, sondern auch eine Umgebung zu schaffen, die Geborgenheit, Vertrautheit und dadurch Orientierung vermittelt. Dabei sind Möbel nicht nur funktionale Elemente, sondern Stützen der Erinnerung, damit jeder Schritt durch vertrautes Terrain geht – auch wenn die Namen und Gesichter darin manchmal im Nebel verschwinden. Weitere Möglichkeiten zur sicheren Gestaltung sind:
Wenn ein:e Angehörige:r mit Demenz aggressives Verhalten zeigt, kann dies für die Pflegepersonen eine herausfordernde Situation darstellen. In solchen Momenten der Demenz-Aggression ist es essenziell, Ruhe zu bewahren und selbst keine Aggressionen zu zeigen. Eine gelassene Haltung kann dazu beitragen, die Situation zu deeskalieren. Wichtig ist es dabei, sich bewusst zu machen, dass die Aggressivität bei Demenz meist nicht persönlich gemeint ist. Menschen mit Demenz können aufgrund ihrer Erkrankung frustriert, ängstlich oder überfordert sein. Es gilt also, die Ursachen für das aggressive Verhalten zu verstehen. Es könnte auf Schmerzen, Verwirrung, Hunger, Müdigkeit oder andere unerfüllte Bedürfnisse hinweisen. Die Sicherheit für die Person mit Demenz und für die Pflegeperson selbst sollte dabei stets im Fokus stehen. Potenzielle Gefahrenquellen müssen daher entfernt werden und physischer Kontakt sollte vermieden werden, wenn dies die Aggression verstärken könnte.
Anstatt die Person zu konfrontieren, empfiehlt es sich, sie abzulenken oder ihre Aufmerksamkeit auf etwas Positives zu lenken, beispielsweise ein vertrautes Foto oder eine beruhigende Aktivität. Wenn das aggressive Verhalten anhält oder zunimmt, ist die Suche nach professioneller Hilfe ratsam. Ein:e Arzt:Ärztin, ein:e Neurolog:in oder ein:e Gerontolog:in kann die Ursachen der Aggression besser verstehen und geeignete Empfehlungen für den weiteren Umgang mit Demenz-Patient:innen geben. Der Austausch mit anderen Angehörigen in Gruppen oder Netzwerken kann zudem wertvolle Ratschläge und emotionale Unterstützung für den besseren Umgang mit Demenz bieten.
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Die Kommunikation mit Menschen, die an Demenz leiden, erfordert besondere Aufmerksamkeit und Anpassungen, da die Fähigkeiten zur verbalen Kommunikation im Verlauf der Krankheit beeinträchtigt sein können. Hier sind einige Tipps, um die Kommunikation mit Demenz-Patient:innen zu erleichtern:
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