Die Depression ist eine der am häufigsten vorkommenden psychischen Erkrankungen und wird häufig immer noch unterschätzt und nicht als ernste Krankheit erkannt. Der Altersmedian bei klassischen Depressionen liegt zwischen 20 und 40 Jahren. Bei älteren Menschen denken viele nicht mehr an eine Depression, sondern attestieren den Betroffenen eher eine Muffigkeit oder Starrsinnigkeit. Dabei ist eine Altersdepression nicht selten und geht häufig mit einer Vielzahl von Symptomen einher. Auch eine bereits vorliegende Depression kann im Alter schlimmer werden.
Erfahren Sie jetzt, wie Sie die tückische Krankheit erkennen, welche Ursachen dahinterstecken können und welche Tipps Sie als Angehörige befolgen sollten, um Ihren Liebsten bestmöglich zu helfen.
Von der typischen Depression sind Frauen häufiger betroffen; meist stehen sie mitten im Berufsleben und erleben eine mindestens sechswöchige Episode der Erkrankung. Sind die betroffenen Personen älter, ist von einer Altersdepression die Rede. Obwohl sich die Symptome ähneln, variieren bei einer Altersdepression Ursachen und Auslöser. Vor allem medizinische Gründe kommen in Frage, die bei jüngeren Patient:innen seltener auftreten. Wir haben einen Überblick für Sie erstellt, aus welchen Gründen die Erkrankung auftreten kann.
Für eine effiziente Behandlung ist es wichtig, Depressionen im Alter von einer beginnenden Demenz abzugrenzen. Oft zeigt die Altersdepression Anzeichen, die genauso bei einer Demenz auftreten können. Es gibt aber dennoch einige klare Unterschiede, sodass eine Diagnostik möglich ist.
Aus zahlreichen Ländern gibt es Studien dahingehend, dass die psychische Erkrankung bei hospitalisierten Personen häufiger auftritt. Menschen, die ihr gewohntes Umfeld verlassen und in einem Heim leben müssen, verspüren Ängste, fühlen sich überflüssig und nicht mehr gebraucht. Lässt dann die Besuchsfrequenz der Angehörigen nach und haben die Pflegekräfte kaum Zeit für die Betroffenen, steigt die Gefahr von Symptomen. Im Sinne der psychischen Gesundheit sind Konzepte wie Betreuung ohne Heim für ältere Menschen von großer Wichtigkeit. Viele Angehörige sind bereit, ihre älteren Angehörigen zu pflegen, haben aber nicht die alleinige Kompetenz hierfür. Zuverlässige Betreuungskräfte erleichtern nicht nur den Alltag, sondern helfen auch dabei, die Entstehung einer Depression im Alter aufgrund eines Umzugs ins Heim zu verhindern. Die Betreuungskräfte, die Sie über die marta Plattform finden, bieten zahlreiche Leistungen, um Ihre Liebsten im Alltag zu unterstützen. Die Kosten sind dabei geringer als bei einem Heimaufenthalt. Die häusliche Betreuung bei Demenz ist besonders empfehlenswert und auch bei Depressionen kann durch die soziale Interaktion mit der Betreuungskraft geholfen werden.
Obwohl die Depression im Alter Symptome aufweist, wird sie oft nicht erkannt. Lapidar wird auf "Eigenwilligkeit" von Senior:innen verwiesen, ohne die tatsächliche Gefahr zu erkennen. Auffällig ist, dass bei einer bestehenden Altersdepression Männer Symptome entwickeln, die mit denen von Frauen nicht immer übereinstimmen. Bei männlichen Betroffenen kann passiv-aggressive Ablehnung das Leitsymptom sein, während es bei Frauen eher ein starker sozialer Rückzug ist. Generell unterscheidet sich die Symptomatik bei einer Altersdepression mit 90 aber kaum von jener einer klassischen Depression in jungen Jahren.
Während im Rahmen einer Altersdepression Frauen Symptome entwickeln, die klassisch dem Lehrbuch entspringen (Rückzug, Antriebslosigkeit, Lustlosigkeit), stellt sich bei Männern oft die Frage: Altersdepression oder Demenz? Das oft beobachtete, aggressive Verhalten ist ebenso ein Anzeichen für erste dementielle Veränderungen wie auch für die Depression. Der Aufenthalt in einer Memory-Klinik und eine fachgerechte Diagnostik trägt dazu bei, die Beschwerden Ihres:Ihrer Angehörigen einzuordnen.
Um die Altersdepression behandeln zu können, müssen die Beschwerden und Symptome richtig eingeordnet werden. Als angehörige Person können Sie zum Wohlergehen Ihres Familienmitgliedes beitragen, die Beschwerden aber nicht alleine lindern. Depressionen gehören immer in die Hand eines Spezialisten, unabhängig vom Alter der betroffenen Person.
Scheuen Sie sich nicht davor, Hilfe zu suchen. Eine Depression im Alter kann plötzlich auftreten und das Zusammenleben mit dem älteren Menschen erschweren. Es ist keine Schande, in solchen Situationen Betreuung in Anspruch zu nehmen. Ein Umzug Ihres Familienmitgliedes ist dafür nicht erforderlich, als besonders effizient erweist sich heute die Betreuung ohne Heim durch geschultes Personal.
Für Sie als angehörige Person ist der Umgang mit einem:einer depressiven Senior:in nicht immer einfach. Vor allem Männer neigen zu aggressivem Verhalten; gut gemeinte Ratschläge und Tipps werden nicht angenommen. Machen Sie sich immer wieder klar, dass Sie nicht schuld an der Erkrankung sind und auch Ihre Kapazitäten begrenzt sind. Ein paar wichtige Tipps sollten Sie im Umgang beachten:
Für Sie als indirekt betroffene Person ist die Depression im Alter ebenso belastend, wie für Ihre geliebten Eltern selbst. Erkennen Sie erste Anzeichen, suchen Sie rechtzeitig Hilfe. Oft werden Altersdepressionen übersehen, weil Verhaltensänderungen nicht ernst genommen werden. Je früher die Beschwerden allerdings behandelt werden, desto schneller kann Ihren Eltern geholfen werden.
Rechnen Sie damit, dass Ihre Bemühungen im ersten Moment nicht auf Dankbarkeit stoßen. Viele Patient:innen mit Depression im Alter möchten sich nicht sofort helfen lassen, sondern ziehen sich einfach nur zurück. Ihr proaktives Eingreifen kann zu Wut und Zorn führen, die Sie nicht zu nah an sich heranlassen dürfen. Bedenken Sie immer, dass Ihr:e Angehörige:r nicht aus Hass und Boshaftigkeit agiert, sondern auf Basis einer Erkrankung.
Trauen Sie sich, Hilfe von außerhalb in Anspruch zu nehmen. Externe Betreuungskräfte, die Sie über die marta Plattform finden, entlasten Sie oft innerhalb weniger Tage direkt im Haushalt und im Umgang mit den Angehörigen. So haben Sie die Möglichkeit, sich ab und zu zurückzuziehen und eine gesunde Distanz aufzubauen.
Die optimale Altersdepression-Behandlung wird in Absprache mit dem medizinischen Fachpersonal und im Hinblick auf die Symptome der Betroffenen ermittelt. Grundsätzlich besteht der Ansatz einerseits aus einer medikamentösen Therapie, andererseits aus Psychotherapie und Reduktion der negativen Einflussfaktoren im Umfeld. Es sollte dabei aber auf keinen Fall erwartet werden, dass sich die Symptome schlagartig verbessern. Vielmehr handelt es sich hierbei um einen schleichenden Prozess.
Im Rahmen einer Verhaltenstherapie, die von niedergelassenen Therapeut:innen durchgeführt wird, lernen Senior:innen ihre Denkmuster zu durchbrechen. Da es mitunter schwierig ist, einen geeigneten Therapieplatz zu finden, sind zusätzliche Maßnahmen fast immer unerlässlich. Depressionen gehören zu den Hauptgründen für suizidales Verhalten und müssen daher zeitnah behandelt werden.
Wichtiger Hinweis: Jede Art von Suizidversuch oder -gefahr kann eine klinische Intervention erforderlich machen. Als Angehörige:r haben Sie die Möglichkeit, auch gegen den Willen der betroffenen Person eine Einweisung in die Wege zu leiten. Sprechen Sie mit dem:der behandelnden Arzt:Ärztin, wenn Sie sich ernsthafte Sorgen um die Sicherheit Ihrer Lieben machen.
Ein weiterer Ansatz zur Behandlung der Depression im Alter ist die Gabe von Antidepressiva. Da viele ältere Menschen bereits Medikamente einnehmen, kommt nicht jedes Produkt in Frage. Sogenannte trizyklische Antidepressiva helfen zwar schnell, vertragen sich aber nur selten mit Herzmedikamenten, Blutdrucksenkern und ähnlichen Produkten.
Primär werden daher Serotonin-Wiederaufnahmehemmer und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer eingesetzt. Diese gelten als "neuere Antidepressiva" und werden auch bei jungen Betroffenen bevorzugt verwendet. Die Medikamente sind in der Lage, den Botenstoffhaushalt im Gehirn zu regulieren, vor allem Serotonin steht dabei im Fokus.
Der Nachteil hierbei ist, dass die Wirksamkeit frühestens sechs bis acht Wochen nach der Ersteinnahme auftritt und die Symptome nicht über Nacht verschwinden. Wichtig ist außerdem, dass die kontinuierliche Einnahme überwacht wird, da Pausen zu Wirkungseinbußen führen.
Wichtig: Da Medikamente einen Einfluss auf bestimmte Blutwerte haben können, sind regelmäßige Kontrollen durch den:die Arzt:Ärztin wichtig. Das setzt die Bereitschaft zum aktiven Mitwirken bei Ihren Angehörigen voraus. Sprechen Sie mit der betroffenen Person über mögliche Folgen einer Nichteinnahme und auch darüber, welche Neben- und Wechselwirkungen möglich sind.
Als außenstehende, angehörige Person ist es Ihr Wunsch, dem Familienmitglied mit Depression so schnell und gut wie möglich zu helfen. Das gelingt nicht immer und manchmal kommt es sogar zu Streitigkeiten. Nehmen Sie es als gegeben hin, wenn sich Betroffene im ersten Schritt nicht helfen lassen möchten. Das ist ein typisches Phänomen der Depression, lindert sich aber bei funktionierender (oft medikamentöser) Therapie. Wurde die Depression durch eine körperliche Ursache ausgelöst, ist eine entsprechende Behandlung wichtig. Dadurch verbessern sich die Symptome oft schnell und Ihr:e Angehörige:r ist wieder zugänglicher. Stecken psychische Gründe hinter der Erkrankung im Alter, versuchen Sie die Gründe herauszufinden.
Manchmal fühlen sich Menschen im Alter weniger gebraucht, denken über den Sinn des Lebens nach und vermissen ihren eigenen Nutzen. Hier können Sie proaktiv gegensteuern, indem Sie Familienangehörige in die Mitte nehmen und ihnen Abwechslung anbieten. Ob gemeinsame Bastelnachmittage mit den Enkelkindern, zusammen kochen oder Ausflüge in die nähere Umgebung – die Teilhabe am Familienleben lindert bei vielen Betroffenen von Altersdepressionen die Beschwerden.
Fühlen Sie sich nicht in der Lage, alleine gegen die Dämonen der psychischen Erkrankung anzukämpfen, suchen Sie sich Hilfe. Dieser Schritt ist nicht selten mit einem schlechten Gewissen verbunden, was aber vollkommen unnötig ist. Externe Betreuungskräfte sind objektiver und können mit ihrer Kompetenz zu einer deutlichen Erleichterung des Alltags beitragen.
Die Betreuungskräfte auf der marta Plattform sind geprüft und machen es möglich, Senior:innen innerhalb der eigenen vier Wände zu betreuen. Der Vorteil für Sie ist, dass Sie Ihren lieben Menschen nicht "ins Heim abschieben", sondern durch Unterstützung eine bessere Versorgung gewährleisten. Kümmern Sie sich alleine um eine:n Angehörige:n mit Altersdepressionen, sind die Folgen oft nicht absehbar. Die Last auf Ihren Schultern kann auch bei Ihnen zu ernsthaften Problemen führen. Durch Entlastung ist es Ihnen hingegen möglich, das eigene Leben weiterzuführen und trotzdem für Ihren Angehörigen da zu sein.
Die meisten älteren Menschen verändern sich im Laufe des Lebens. Bis zu einer gewissen Grenze ist das normal, der Übergang in die Depression ist oft schleichend. Für Sie als angehörige Person ist es wichtig, Anzeichen einer Depression zu erkennen und proaktiv zu handeln. Senior:innen selbst klagen weniger als junge Menschen und suchen oft keine direkte Hilfe. Stattdessen kommt es zum sozialen Rückzug, der nur bei intakter familiärer Bindung wahrgenommen wird.
Greifen Sie ein, wenn Sie um die Gesundheit Ihrer Liebsten fürchten. Sie müssen durch diese schwierige Situation nicht alleine gehen, denn dank der Betreuung ohne Heim ist es möglich, Hilfe ohne einen Umzug zu erhalten. Obwohl die Symptome belastend sind, lassen sich Altersdepressionen bei rechtzeitiger Erkennung oft gut behandeln und lindern!
Die Hauptpflegeperson kann sich bei Bedarf stunden-, tageweise oder sogar wochenweise durch Verhinderungspflege vertreten lassen. Die Ersatzpflegeperson übernimmt dabei grundsätzlich alle pflegerischen Aufgaben, insbesondere im Bereich der umfassenden Grundpflege.
Die Pflegeversicherung gewährt eine Gesamtdauer von sechs Wochen oder 42 Tagen Verhinderungspflege im Kalenderjahr. Diese Zeitspanne muss nicht in einem durchgehenden Zeitraum beansprucht werden.
Pflegebedürftige Versicherte haben ab Pflegegrad 2 die Möglichkeit, die Verhinderungspflege in Anspruch zu nehmen.